08.09.2022, 07:12
Nachdem bisher keine Information gegeben wurde, wie sich die Stromkostenbremse auf die EEGs auswirkt, haben wir heute einen Hilferuf an dei Ministerin verschickt und hoffe auf baldige Aufklärung:
Liebe Leonore, Liebe Eva, Lieber Florian,
als Idealisten möchte ich mich wirklich gerne bezeichnen und als solcher betreibe ich seit gut einem Jahr mit intensivem persönlichen Einsatz die Gründung einer Energiegemeinschaft in Waizenkirchen. Es ist uns auch mittlerweile gelungen die EEG "VIERE" als Verein zu gründen und wir konnten 25 Bürger:innen dazu bewegen Teil dieser Bewegung zu werden. Erfreulich ist dass einige dieser Menschen nicht aus der "grünen Blase" kommen und aus verschiedensten Motiven an dieser Zukunftsidee teilnehmen. Aus unserer Sicht brauchen die EEGs zwar Idealisten als Kümmerer, müssen aber auch wirtschaftlich funktionieren, damit sie in die Breite gehen können.
Wir haben bewußt bei der Gründung im März 2022 einen Starttarif gewählt der sich an den derzeit üblichen "niedrigen" Alttarifen der Energie AG anlehnt um auch zu zeigen, dass die Teilnahme an der Energiewende nicht unbedingt nur jenen vorbehalten ist, die es sich leisten können bzw. wollen und eben höhere Preise freiwillig bezahlen. Die Konsequenz daraus ist, dass unsere Einspeiser allesamt Idealisten sein müssen, nachdem sie ihren Sonnenstrom zu einem Bruchteil dessen an die EEG verkaufen, was sie beispielsweise von der ÖMAG lukrieren könnten.
Das Tarfimodell sieht für 2022 wie folgt aus:
Der Abnehmer bezahlt 10ct/kWh
Der Einspeiser bekommt 9ct/kWh
Die EEG bekommt für den Betrieb 1ct/kWh
Diese Zahlen zeigen, dass der komplette Betrieb der EEG praktisch eherenamtlich erfolgen muss, weil 1ct/kWh erst bei recht hoher Beteiligung eine echten fianziellen Eintrag bringen würde. Wir finanzieren unsere externen Ausgaben derzeit über Vorträge, die wir für Gemeinde uä abhalten (Präsentation siehe Homepage https://eeg-viere-2.jimdosite.com/ https://vfeeg.org/)
Im Zuge der letzten Monate erlebten wir drei Dinge die uns das Gefühl gaben, dass die EEGs zwar gesetzlich ermöglicht wurden, aber nicht unbedingt in der Umsetzung unterstützt werden:
1. Seitens der Netzbetreiber wurde es nicht wie im Gesetz beschrieben ermöglicht dass mehrere Einspeiseanlagen summiert an mehrere Abnehmer verteilen. In den ersten Tagen meiner Kommunikation mit unserem Netzbetreiber wurde mir mitgeteilt, dass es überhaupt nur möglich ist eine Einspeiseanlage in der EEG zu betreiben. Erst nach umfangreichem E-Mail-Verkehr machte man es uns zumindest möglich mehrere Anlage mit einem jeweils exklusiv zugeordneten Abnehmerkreis zu betreiben. Ab Oktober soll das vorgeschriebene Setting möglich werden, wir hoffen ;-)
2. Durch die die Aussetzung des Erneuerbaren-Förderbetrages und der Herabsetzung der Energieabgabe für alle Strombezieher reduziert sich der finanzielle Vorteil durch die Netzgebührenreduktion innerhalb der EEG von etwa 6ct/kWh auf 2ct/kWh. Diese 4ct/kWh hätten wir EEGs für den Betrieb gut gebrauchen können. Schade ;-(
3. Waizenkirchen wird netztopografisch von 3 Umspannwerken versorgt und wir hatten die Idee 2 Zweigstellen (Sektionen) unseres Hautptvereines zu gründen um nach außen als EEG-Waizenkrichen auftreten zu können. Im Rahmen des Vereines hätten wir also 3 EEGs betrieben um den gesamten Ort abzudecken. Dies wurde uns untersagt und wir mussten neue Verein gründen, was abgesehen vom Mehraufwand in der Abwicklung alleine im Bereich der externen Kosten (zb Steuerberater) je Verein locker 700-800€/a ausmacht, die wir ebenfalls irgendwie stemmen müssen.
Jetzt komme ich zum Grund meines Hilferufes:
Sollten bei der jetzt veröffentlichte Strompreisbremse die EEGs nicht den Energieversorgern gleichgesetzt werden und ebenfalls vom Bund die Tarifunterstützung bekommen, so wird dies aus unserer Sicht das Modell der EEGs endgültig wirtschaftlich unmöglich machen, bzw. einem kleine Kreis von Idealisten vorbehalten bleiben. Technisch betrachtet bezieht das Mitglied der EEG seinen Grundbedarf aus der EEG, dh. die 2900kWh/a kommen vollständig oder teilweise aus der EEG. Das hieße für uns, dass wir nicht mehr als die gestützeten 10ct/kWh tariflich ansetzen dürften um unsere Mitglieder nicht zu verlieren. Unsere idealistischen Einspeiser werden irgendwann aber auch die Lust verlieren, können sie doch bei ÖMAG ein Vielfaches der bei uns ausbezahlten Vergütung bekommen.
Es hapert nicht an unserem Idealismus, der ist ziemlich unerschöpflich, aber um die Bürger:innen mitnehmen zu können, brauchen wir jetzt Eure Unterstützung um die wir auf diesem Wege ersuchen.
Harald Geissler, EEG VIERE Waizenkirchen
besten Grüßen
HARALD GEISSLER
0664 / 84 11 764
Liebe Leonore, Liebe Eva, Lieber Florian,
als Idealisten möchte ich mich wirklich gerne bezeichnen und als solcher betreibe ich seit gut einem Jahr mit intensivem persönlichen Einsatz die Gründung einer Energiegemeinschaft in Waizenkirchen. Es ist uns auch mittlerweile gelungen die EEG "VIERE" als Verein zu gründen und wir konnten 25 Bürger:innen dazu bewegen Teil dieser Bewegung zu werden. Erfreulich ist dass einige dieser Menschen nicht aus der "grünen Blase" kommen und aus verschiedensten Motiven an dieser Zukunftsidee teilnehmen. Aus unserer Sicht brauchen die EEGs zwar Idealisten als Kümmerer, müssen aber auch wirtschaftlich funktionieren, damit sie in die Breite gehen können.
Wir haben bewußt bei der Gründung im März 2022 einen Starttarif gewählt der sich an den derzeit üblichen "niedrigen" Alttarifen der Energie AG anlehnt um auch zu zeigen, dass die Teilnahme an der Energiewende nicht unbedingt nur jenen vorbehalten ist, die es sich leisten können bzw. wollen und eben höhere Preise freiwillig bezahlen. Die Konsequenz daraus ist, dass unsere Einspeiser allesamt Idealisten sein müssen, nachdem sie ihren Sonnenstrom zu einem Bruchteil dessen an die EEG verkaufen, was sie beispielsweise von der ÖMAG lukrieren könnten.
Das Tarfimodell sieht für 2022 wie folgt aus:
Der Abnehmer bezahlt 10ct/kWh
Der Einspeiser bekommt 9ct/kWh
Die EEG bekommt für den Betrieb 1ct/kWh
Diese Zahlen zeigen, dass der komplette Betrieb der EEG praktisch eherenamtlich erfolgen muss, weil 1ct/kWh erst bei recht hoher Beteiligung eine echten fianziellen Eintrag bringen würde. Wir finanzieren unsere externen Ausgaben derzeit über Vorträge, die wir für Gemeinde uä abhalten (Präsentation siehe Homepage https://eeg-viere-2.jimdosite.com/ https://vfeeg.org/)
Im Zuge der letzten Monate erlebten wir drei Dinge die uns das Gefühl gaben, dass die EEGs zwar gesetzlich ermöglicht wurden, aber nicht unbedingt in der Umsetzung unterstützt werden:
1. Seitens der Netzbetreiber wurde es nicht wie im Gesetz beschrieben ermöglicht dass mehrere Einspeiseanlagen summiert an mehrere Abnehmer verteilen. In den ersten Tagen meiner Kommunikation mit unserem Netzbetreiber wurde mir mitgeteilt, dass es überhaupt nur möglich ist eine Einspeiseanlage in der EEG zu betreiben. Erst nach umfangreichem E-Mail-Verkehr machte man es uns zumindest möglich mehrere Anlage mit einem jeweils exklusiv zugeordneten Abnehmerkreis zu betreiben. Ab Oktober soll das vorgeschriebene Setting möglich werden, wir hoffen ;-)
2. Durch die die Aussetzung des Erneuerbaren-Förderbetrages und der Herabsetzung der Energieabgabe für alle Strombezieher reduziert sich der finanzielle Vorteil durch die Netzgebührenreduktion innerhalb der EEG von etwa 6ct/kWh auf 2ct/kWh. Diese 4ct/kWh hätten wir EEGs für den Betrieb gut gebrauchen können. Schade ;-(
3. Waizenkirchen wird netztopografisch von 3 Umspannwerken versorgt und wir hatten die Idee 2 Zweigstellen (Sektionen) unseres Hautptvereines zu gründen um nach außen als EEG-Waizenkrichen auftreten zu können. Im Rahmen des Vereines hätten wir also 3 EEGs betrieben um den gesamten Ort abzudecken. Dies wurde uns untersagt und wir mussten neue Verein gründen, was abgesehen vom Mehraufwand in der Abwicklung alleine im Bereich der externen Kosten (zb Steuerberater) je Verein locker 700-800€/a ausmacht, die wir ebenfalls irgendwie stemmen müssen.
Jetzt komme ich zum Grund meines Hilferufes:
Sollten bei der jetzt veröffentlichte Strompreisbremse die EEGs nicht den Energieversorgern gleichgesetzt werden und ebenfalls vom Bund die Tarifunterstützung bekommen, so wird dies aus unserer Sicht das Modell der EEGs endgültig wirtschaftlich unmöglich machen, bzw. einem kleine Kreis von Idealisten vorbehalten bleiben. Technisch betrachtet bezieht das Mitglied der EEG seinen Grundbedarf aus der EEG, dh. die 2900kWh/a kommen vollständig oder teilweise aus der EEG. Das hieße für uns, dass wir nicht mehr als die gestützeten 10ct/kWh tariflich ansetzen dürften um unsere Mitglieder nicht zu verlieren. Unsere idealistischen Einspeiser werden irgendwann aber auch die Lust verlieren, können sie doch bei ÖMAG ein Vielfaches der bei uns ausbezahlten Vergütung bekommen.
Es hapert nicht an unserem Idealismus, der ist ziemlich unerschöpflich, aber um die Bürger:innen mitnehmen zu können, brauchen wir jetzt Eure Unterstützung um die wir auf diesem Wege ersuchen.
Harald Geissler, EEG VIERE Waizenkirchen
besten Grüßen
HARALD GEISSLER
0664 / 84 11 764